Dienstag, 30.10.2007
Es war schon fast wie eine Erholung!
Nach einem wirklich ausgiebigen, leckeren Frühstück war heute erst um halb zehn Uhr Abfahrt.
Nach ca. 350 km erreichten wir Johannesburg, eine Stadt, in der noch mehr Kriminalität zu sein schien, als wir erwartet hatten. Kaum ein Haus war zu sehen, das nicht durch eine hohe Mauer und zusätzlichem Elektrodraht gesichert war. Ein Bus stopp zum Aussteigen war nicht möglich.
Im Hotel angekommen, mußten wir dann feststellen, dass auch wir, wie mehrere andere Mitreisenden, bestohlen worden sind. Aus unseren Koffern wurde sich bedient. Es fehlten mehrere T-Shirts, eine Jeans, ein BH. Es war ein ungutes Gefühl! Im Nachhinein kann ich allerdings nicht mehr sagen, in welchem Hotel die Sachen verschwunden sind, da unser Koffer erst heute von uns vollständig ausgepackt und für die Rückreise neu geordnet wurden. Wir haben den Vorfall unseren Reiseleiterin Margot gemeldet, ohne Aussicht, irgendetwas davon erstattet zu bekommen.
Um 18.00 Uhr wurden wir dann zu dem Grillrestaurant "Carnivale" außerhalb von Johannesburg gefahren. Dort gab es alle möglichen Fleischsorten zu probieren. Von Zebra, Antilope, Krokodil und Kudu war so ziemlich alles vorhanden. Allerdings war es eine Massenabfertigung. Das ganze "Programm" wurde in hektischen zwei Stunden durchgezogen und deshalb hat es uns überhaupt nicht gefallen.
Am heutigen letzten Abend in Südafrika wurden dann - wie schon so oft in diesem Urlaub - auch noch einige Drinks an der Hotelbar genommen und zum Abschied noch ein paar Fotos gemacht.
Mittwoch, 31.10.2007
Fertig hergerichtet für die Rückreise ging es heute um halb neun auf Orientierungsfahrt durch Soweto und Pretoria. In Soweto (SOuth WEstern TOwnship) dürfen die "Schwarzen" seit 1990 Eigentum besitzen. Das zeigte sich auch an den kleinen Häuschen, die zum Teil sehr hübsch und ordentlich hergerichtet waren.
Aber nichts desto trotz waren auch noch viele Bretterbuden ohne Wasser und Strom zu sehen.
Bevor wir Pretoria erreichten, wurde noch ein Stopp bei einem Diamantengeschäft eingelegt. Dort hätte man sehr schönen Schmuck, auch mit blauen Tansaniten, kaufen können. Wir haben allerdings nicht nach den Preisen gefragt.
Anschließend erlebten wir dann noch eine mehr oder weniger unfreiwillige Stadtrundfahrt durch den Berufsverkehr von Pretoria. Wir quälten uns von Stau zu Stau um zum deutschen Konsulat zu kommen. Dort mussten noch die Reisepässe der beiden Urlauber, die in Durban überfallen worden waren, abgeholt werden. Die Reisepässe waren zwischenzeitlich aufgefunden worden und per Eilkurier nach Pretoria geschickt worden. So hatte dieser hässliche Zwischenfall dann auch noch ein gutes Ende gefunden.
Dann war es aber auch Zeit um zum Flughafen Johannesburg zu fahren. Unterwegs wurde nochmals kurz Halt gemacht um noch eine Kleinigkeit zu essen. Um halb sechs erreichten wir den Flughafen, von wo aus wir pünktlich um 20.20 Uhr in Richtung Heimat abflogen.
Zum Ende der Reise las unsere Reiseleiterin Margot noch ein Gedicht vor, das mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Leben lernen!
Von der Sonne lernen - zu wärmen
von den Wolken lernen - leicht zu schweben
von dem Wind lernen - Anstöße zu geben
von den Vögeln lernen - Höhe zu gewinnen
von den Bäumen lernen - standhaft zu sein
von den Blumen das Leuchten lernen
von den Steinen das Bleiben lernen
von den Büschen im Frühling Erneuerung lernen
von den Blättern im Herbst - das Fallenlassen lernen
vom Regen lernen - sich zu verströmen
vom Sturm - die Leidenschaft lernen
vom Mond lernen - sich zu verändern
von der Erde lernen -mütterlich zu sein
von den Sternen lernen - einer von vielen zu sein
von den Jahreszeiten lernen - dass das Leben immer von Neuem beginnt.
Fazit:
Wir haben von dieser Reise auch etwas gelernt:
Südafrika ist ein wunderschönes Land, das viel zu bieten hat.
Es besteht jedoch nach wie vor ein krasser Unterschied zwischen arm und reich. Das hat zur Folge das man sich in großen Teilen des Landes nicht frei bewegen kann. Für uns war es kein Land um einen aktiven Urlaub zu verbringen.
Außerdem haben wir gelernt, dass geführte Rundreisen, die allgemein ein straffes Programm haben, nicht wirklich "unser Ding" sind.
Dabei ist zu betonen das die Organisation vom Reiseveranstalter "Berge & Meer", sowie vom örtlichen Veranstalter "African Eagel" durchaus in Ordnung war.
Wir haben wirklich viel gesehen. Meiner Meinung nach wäre aber weniger mehr gewesen. Wir haben in 14 Tagen über 4000km mit dem Bus zurückgelegt. Das war (uns) viel zu viel! Es gab viele Orte, an denen wir gerne etwas mehr Zeit verbracht hätten! Aber das ist bei einer geführten Rundreise nicht möglich und so haben sich leider auch unsere Befürchtungen, die wir eigentlich auch schon vor unserer Reise gehabt haben, bestätigt.
Südafrika hat auch noch einiges zu lernen:
Besonders im Hinblick auf die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft und der Kriminalität sehe ich noch große Probleme auf das Land zukommen.
Zum Ende der Reise stand für uns vier fest:
Wir werden nicht mehr in dieses Land fahren und in absehbarer Zeit auch keine Busrundreise mehr machen.
Unseren nächsten Urlaub haben wir bereits gebucht. Im Mai geht es in die USA, Dort machen wir eine Reise mit dem Wohnmobil von San Francisco zum Grand Canyon, Monument Valley, usw. und hoffen dort die Freiräume zu finden, die wir in Südafrika vermisst haben.