Sonntag, den 29.07.2001
Bereits um 6.30 Uhr weckte Frank uns auf, da wir heute in Richtung Mount Robson Provincial Park fahren wollten und wir dort mit ziemlich vollen Campingplätzen rechneten. Um 9.00 Uhr waren wir nach reichlichem Gemecker (weil noch müde) endlich zur Abfahrt bereit. Schon um 10.30 Uhr waren wir auf dem erstaunlicherweise fast leeren Emperor Ridge Campground (13,5 $ + 2,5 $ Feuerholz) direkt am Fuß des Mount Robson. Leider befand sich dieser in Wolken und somit war vom höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains nichts zu sehen. Am Nachmittag wollte Claudia in Ruhe etwas lesen. Wir haben in der Zeit eine ca. zweistündige Rundwanderung zu den Overlander Falls gemacht. Das Wetter war gut und der Weg war sehr angenehm zu gehen. Als wir zurück kamen war mittlerweile auch der Campingplatz voll geworden. (Unsere Befürchtung von vollen Campingplätzen in der Rocky Mountains bestätigte sich somit. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass am Vormittag immer freie Stellplätze gefunden wurden. Erst am Nachmittag waren die Plätze voll besetzt.) Gegen Abend begann es wieder zu regnen und darum haben wir wieder einmal eine Runde Monopoly gespielt. Wer gewinnt wie immer? Frank!!
Montag, den 30.07.2001
Um 8.00 Uhr war die Nacht zu Ende. Heute wollten wir einen Teil des insgesamt 22 km langen „Berg Lake Trails“ in Angriff nehmen. Geschafft haben wir zwei Stationen bis „Whitehorn“. Das ist genau die Hälfte des Weges, also 11 km, die gleiche Strecke muss ja auch wieder zurückgelaufen werden. Obwohl uns die Füße weh taten, war es eine tolle Wanderung die 8 Stunden dauerte. Es ging vorbei an imposanten Felswänden, Wasserfälle und über eine Hängebrücke. Unterwegs am Kinney Lake trafen wir zwei Ranger, die uns auch noch einiges über den Park erzählt haben. Mehrtagestouren müssen im Visitorcenter vorgebucht werden: Tel. 1-800-689-9025.
Als wir am Abend zurück waren, zeigte sich wie zur Belohnung auch der mächtige Mount Robson. Wir hatten jedoch nur noch einen Wunsch - die Füße hochlegen und zeitig schlafen gehen!
Dienstag, den 31.07.2001
Schon vor dem Frühstück sind wir in Richtung Jasper weitergefahren. Auf dem riesigen „Whistlers Campground“ gab es auch noch freie Stellplätze, allerdings nur noch ohne Strom- und Wasseranschluß. Nach dem Frühstück sind wir mit der Seilbahn auf den Whistler Mountain gefahren. Von dort hat man eine schöne Aussicht auf Jasper, das wie ein großes J aussieht und Umgebung. Allerdings muss man schon einige Zeit einrechnen, wenn man mit der Seilbahn fahren will, denn auch viele andere Touristen, vor allen Dingen Japaner, nutzen die Möglichkeit so Jasper von oben zu sehen. Nachmittags sind wir dann in den doch recht kleinen Ort gefahren und haben uns die vielen Souvenirlädchen angesehen und dabei auch einige Kleinigkeiten erstanden. Claudia hat bei der Gelegenheit ein Internetcafe entdeckt und dann auch gleich für eine halbe Stunde genutzt. Heute Abend waren wir zum ersten Mal im Restaurant zum Spareribs essen. Es war bei weitem nicht so teuer, wie wir vermutet hatten. selbst alkoholische Getränke waren durchaus erschwinglich. Abends auf dem Campingplatz kamen tatsächlich, wie im Reiseführer beschrieben, die Wapitihirsche bis in die Nähe der Wohnmobile. Der Whistler Campground ist so riesig, das Frank und Claudia erst einmal die Stelle mit Feuerholz suchen mußten. In der Zeit habe ich meine Urlaubspflicht erfüllt und alle versprochenen Ansichtskarten geschrieben.
Mittwoch, den 01.08.2001
Frühmorgens sind wir zum Maligne Lake gefahren. Eine schöne Wanderung führt am Westufer des Sees entlang. Auch hier hatten wir wieder einmal die Angeln im Gepäck. Aber auch dieses Mal waren keine Fische zu sehen. Anschließend haben wir dann noch den Maligne Canyon besichtigt. Wir waren davon nicht so sehr begeistert, da jede Menge Touristen hier waren. Am Nachmittag mußten wir noch einmal in Jasper das Touristenbüro aufsuchen um uns nach einer Tour auf den Mt. Edith Cavell zu erkundigen. Davon wurde uns jedoch dringend abgeraten, da die Zufahrt mit dem Wohnmobil so gut wie nicht möglich ist. Heute haben wir am Abend wieder einmal super leckere Steaks gegrillt und die restlichen Marshmallows aufgegessen. Dabei haben wir dann auch festgestellt, dass wir wohl auch noch einmal in den Liquor Store müssen.
Donnerstag, den 02.08.2001
Am Morgen war das Wetter unbeständig, daher sind wir nochmals zum Bummeln nach Jasper gefahren. Wir stellten fest, das Markenjeans deutlich billiger sind als bei uns und haben uns daher gleich damit eingedeckt. Claudia hat sich außerdem noch ein buntes Hemd gekauft, das ihr gut gefiel. Ich habe mir dafür ein Eis gekauft, das viel zu süß war.Anschließend waren wir nochmals im Internetcafe. Am Nachmittag wurde das Wetter besser und wir haben uns auf den Trail „Valley of Five Lakes“ begeben. Unterwegs konnten wir den größten Hirsch, den ich je gesehen habe, aus nächster Nähe beobachten. Er graste ganz friedlich am Wegrand und ließ sich auch vom fotografieren nicht stören. Am Abend sind wir nochmals nach Jasper gefahren und haben dort beim Italiener eine Pizza und Nudelgerichte gegessen (war gut!). Leider bekam Claudia am Abend Magenprobleme und wir sind dann frühzeitig zum Campingplatz zurückgekehrt.
Freitag, den 03.08.2001
Die ganze Nacht durch hat es geregnet. Am frühen Morgen um Viertel vor Sieben sind wir bereits aufgebrochen um rechtzeitig den 173 km entfernten „Waterfowl Lake Campground“ am Icefield Parkway zu erreichen. Wir hatten schlechte Laune, da die Wolken bis zur Straße hingen und wir nicht erwarten konnten etwas von den schönen Ausblicken des Icefield Parkways zu sehen. Doch, wir konnten es kaum glauben, bereits nach fünf Minuten Fahrzeit begannen sich die Wolken allmählich aufzulösen und wir konnten doch noch die prachtvolle Kulisse des Icefield Parkways genießen. Es wäre auch zu schade gewesen, wenn sich die gigantischen Berge und Gletscher in Wolken versteckt hätten. Um halb zehn Uhr erreichten wir den Waterfowl Lake Campground. Es war einer der schönsten Campingplätze - umgeben von hohen Bergen und direkt am See gelegen - die wir in unserem Urlaub angefahren haben. Claudia hatte bis hierher noch geschlafen, aber nach dem Frühstück war sie auch wieder einigermaßen fit und ihr Magen war auch wieder in Ordnung. Wir haben uns dann auf den Weg gemacht und sind den Icefield Parkway weiter bis nach Lake Louise gefahren. Unterwegs haben wir viele Stops zum fotografieren eingelegt. Den türkisblauen Peyto Lake muss man auf jeden Fall gesehen haben. Den Bow Glacier, den Hector Lake - es ist einfach alles sehenswert. Am Herbert Lake haben wir eine etwas längere Pause eingelegt und den Rest Pizza von gestern Abend gegessen. Anschließend sind wir bis Lake Louise weitergefahren. Von diesem, durch den Wintersport doch recht bekannten Ort, war ich doch einigermaßen überrascht, da ich eine etwas größere Stadt erwartet hatte. Lake Louise besteht jedoch lediglich aus einem kleinen Einkaufszentrum und mehreren Hotels, die versteckt in der Natur liegen. Im großzügigen Visitorcenter haben wir uns dann einige Wanderkarten von der Umgebung besorgt und auch die restlichen Souvenirs haben wir heute noch eingekauft. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz haben wir am Straßenrand wieder einen kleinen Bären gesehen, der aber sofort wieder im Gebüsch verschwand, so dass wir ihn leider nicht fotografieren konnten. Am Abend war wieder grillen angesagt. Es war ein super Wetter und es gab Würstchen und Lachs zur Auswahl. Anschließend wurde wieder einmal geangelt. Auch wieder erfolglos! Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, da Claudia auch einmal die Fliegenrute im Fluß ausprobieren konnte. Zum Abschluss des Abends gab es dann noch Marshmallows, und wir waren wieder einmal alle drei sehr zufrieden mit unserem bisherigen Urlaub.
Samstag, den 04.08.2001
Nach dem Frühstück sind wir heute zurück zum riesigen Columbia Icefield gefahren. Das Gebiet um den Athabasca Gletscher ist eine Touristenhochburg, die uns nicht unbedingt gefallen hat. Im Icefield Centre geht es zu wie auf einem Bahnhof. Hunderte von Menschen warten auf eine Abfahrt mit dem Bus, um auf dem Athabasca Glacier zu fahren. Da wir jedoch bereits schon beeindruckende Gletschertouren in Norwegen gemacht haben, konnten wir uns für diese Art von Gletscherbegehung nicht so sehr begeistern. Unser Wohnmobil haben wir daher am unteren Parkplatz abgestellt und sind von hier aus zu Fuß bis zum Gletscher gelaufen. Obwohl wir uns warm angezogen hatten traf uns der eisige Wind vom Gletscher doch heftig und wir haben uns nicht besonders lange dort aufgehalten. Im Wohnmobil haben wir uns dann erst einmal aufgewärmt und zum Mittagessen eine Pfanne mit Eiern und Speck gebraten. Auf der Rückfahrt haben wir dann noch den „Parker Ridge Trail" in Angriff genommen. Leider konnten wir diesen sehr schönen Panoramaweg nicht bis zu Ende laufen, da wir auf halber Strecke von starkem Regen überrascht wurden und umkehren mußten. Am Abend auf dem Campingplatz war jedoch wieder sehr schönes Wetter und wir konnten wieder einmal angeln und grillen und haben noch lange draußen am Feuer gesessen.